Kaspar Fischer
In den Isarauen sorgen Vierbeiner dafür, dass Kiesbänke nicht verwalden und die für einen Wildfluss typische Artenvielfalt erhalten bleibt – natürlicher Naturschutz eben. Zwischen Bad Tölz und Lenggries sowie bei Vorderriß sind Ziegen, Esel und Rinder als Naturschützer unterwegs. Dadurch wird eine Bewaldung der Kiesbänke verhindert und filigrane Alpenschwemmlinge erhalten. Das funktioniert so gut, dass das Beweidungsprojekt an der Isar, an dem sich im Tölzer Land viele fleißige Hände beteiligen, mit Hilfe des Vertragsnaturschutzprogramms weiter geführt wird.
Einer der Ziegen-Bauern ist Kaspar Fischer, der in Gaißach einen Bio-Hof betreibt.
Rund 50 bis 60 Tiere treibt er Mitte bis Ende Mai – je nach Wetter – in die Auen und schaut rund dreimal in der Woche nach dem Rechten. Ob der Schwimmer im Wasserfass noch richtig sitzt, der Strom ordentlich durch den Zaun fließt, der Regenunterstand in Ordnung ist und das Gatter nicht offen steht.
Die Ziegen hat er sich extra für das Beweidungs-Projekt angeschafft, ansonsten hält er Schafe und Pinzgauer Mutterkühe.
Ich mag Ziegen – sie sind nicht immer einfach, aber pfiffig“,
sagt der 48-Jährige, der seinen Mädels die vier Esel Maja, Lisl, Seppi, Baby-Esel (inzwischen der Größte) an die Seite stellt. Mit vereinten Kräften halten sie die Kiefern, Fichten, Weiden und Wacholderbüsche in Schach.
Die wesensfesten Esel sind eine gute Ergänzung: Sie sind keine Fluchttiere und nehmen sich Zeit zum Überlegen.
Vertragsnaturschutz ist für Kaspar Fischer, der die vergangenen acht Jahre als Ranger unterwegs war, ein wichtiges Thema: „Es soll nicht immer nur um Leistung und Hochleistungsviecher gehen.“
Er überlegt gerade, den Drittschnitt auf seinen Wiesen stehen zu lassen. Für die Artenvielfalt.