Die obere Isar
Die letzte große alpine Wildflusslandschaft in Deutschland - die obere Isar
Die obere Isar zwischen Mittenwald und Sylvensteinsee ist die letzte große alpine Wildflusslandschaft in Deutschland und damit ein naturschutzfachliches Highlight.
Seit der Etablierung des Walchenseekraftwerks im Jahr 1924 wird in den natürlichen Oberlauf der Isar eingegriffen, indem ein Großteil des Isarwassers zum Walchensee umgeleitet wird. Dennoch befindet sich die obere Isar noch in einem relativ guten ökologischen Zustand mit naturnahen Lebensräumen und einer Vielzahl von Arten, die selten oder vom Aussterben bedroht sind.
Die natürliche Dynamik der Landschaft zeigt sich durch die freie Bewegung des Wassers innerhalb des breiten Flussbettes, den Schwankungen des Wasserspiegels und der ständigen Neubildung von Kiesbänken und Inseln, insbesondere nach Hochwasserereignissen.
Neben den Kiesbänken ist auch die Ausprägung mit Weiden kennzeichnend für das obere Isartal. Das Gebiet beheimatet einige charakteristische Arten, die an die Dynamik des Flusses gebunden sind, wie die Deutsche Tamariske oder die Gefleckte Schnarrschrecke.
Die Kiesbänke sind außerdem Brutplatz für seltene Vogelarten wie Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Daher ist das Betreten einiger Kiesbänke während der Brutzeit verboten.
Der flussbegleitende, meist trockene Kiefern-Auwald ist sehr struktur- und artenreich. Hier kann man unter anderem den Europäischen Frauenschuh oder das Gefleckte Knabenkraut finden.
Tourentipps/ Ausflugsziel:
- Ochsensitzer Brücke bei Vorderriss: Blick über die wilde Isar
Besonderheiten der Oberen Isar
Lebensräume: Wildflusslandschaft mit breitem Flussbett und Kiesbänken, Weideprojekt mit Gebirgsziegen und Murnau-Werdenfelser Rindern
Schutzstatus: Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Europäisches Vogelschutzgebiet
Betretungsverbote: während der Brutzeit auf eigens gekennzeichneten Kiesinseln und Kiesbänken